Hagelunwetter im Wonnegau und in der Nordpfalz
Massive Schäden in Weinbergen
Am vergangenen Freitagabend entlud sich ein kurzes, aber massives HagelÂunwetter über dem Wonnegau und hat auf bis zu 2 000 ha für Schäden gesorgt, wie das DLR RNH meldete. Es sind Weinbaulagen beginnend von Osthofen über Worms bis Hohen-Sülzen und Grünstadt betroffen. Nach Einschätzungen der Vereinigten Hagel reichen die Schäden von 30 bis 100 Prozent.
In einigen Fällen sind keine grünen Teile mehr an den Reben vorhanden. Möglicherweise seien bis zu 2 000 ha betroffen, dies war zu Redaktionsschluss noch nicht gesichert. „Am Montagmorgen waren 600 ha mit einer Versicherungssumme von über 6 Mio. Euro gemeldet, aber im Minutentakt kommen weitere Meldungen herein“, berichtete Dr. Christian Kaiser von der Vereinigten Hagel. „Wir sind mit zwölf Sachverständigen im Einsatz, um die Schäden zu schätzen und zügig zu begleichen.“
Foto: Bettina Siée
Im Jahr 2017 gab es im Bereich Westhofen/Gundersheim etwa zum gleichen Zeitpunkt Hagel. Damals sind nach trockener Witterung die meisten verletzten Beeren eingetrocknet und haben sich letztendlich nicht qualitativ negativ ausgewirkt, berichtet das DLR RNH.
Je nach Schaden und Reife wird gelesen
Abhängig vom Schaden und Reifezustand der Trauben haben die Winzer nach Kontakt zur Hagelversicherung – falls vorhanden – manche Anlagen sofort gelesen. Zur Bewertung blieben Lesefenster hängen. Nach der Schadensschätzung fuhren am Montag und Dienstag zügig die Vollernter. Bei trockenem Wetter mit kühlen Nächten lohne es sich, abzuwarten, meinte das DLR RNH. Bei nassen, unbeständigen Bedingungen ist die LeseÂreife gegenüber dem Fäulnisdruck abzuwägen. Gegebenenfalls sind die Trauben vorzeitig zu lesen. Selbstverständlich sind dabei die Wartezeiten zu beachten. Neben dem Weinbau sind auch Kartoffel- und Zwiebelanbau) betroffen.
bs – LW 35/2023