Landessortenversuche Sommerhafer 2019

Zu Unrecht aus der Mode gekommen

Der Haferanbau hat in Rheinland-Pfalz in den letzten 25 Jahren stark an Bedeutung verloren. Es werden nunmehr nur noch 4500 ha angebaut. Somit hat Rheinland-Pfalz einen Anteil von 3,6 Prozent an der deutschen Anbaufläche (126 500 ha). Über die Ergebnisse der Sortenversuche berichtet Katja Lauer vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück.

Die Gelbhafersorte Delfin erreicht mehrjährig und überregional ein ähnlich gutes Ertragsniveau wie Max und Apollon.

Foto: Dr. Herrmann, LLH

Hafer wird in Rheinland-Pfalz hauptsächlich in der Pferdehaltung verfüttert oder in Betrieben zur Aufwertung des Kraftfutters eingesetzt. Obwohl die in den Schälmühlen verarbeitete Hafermenge in den letzten zehn Jahren um 70 Prozent gestiegen ist, spielt in Rheinland-Pfalz die Erzeugung von Lebensmittel-Hafer nur eine untergeordnete Rolle. Mit einem Landesdurchschnitt von 43 dt/ha lag der vom Statistischen Landesamt in Rheinland-Pfalz festgestellte Haferertrag unter dem fünfjährigen Mittel.

Hafer ist robust, braucht aber eine gute Wasserversorgung

Sommerhafer ist bei uns heimisch und daher recht robust. Hafer besitzt ein leistungsfähiges, weit verzweigtes Wurzelsystem, mit dem er sich Nährstoffe sehr gut aneignen kann. Bei ei-ner ausreichenden Wasserversorgung kommt der Hafer demnach auch auf schlechteren Standorten gut zurecht. In getreidereichen Fruchtfolgen gilt Sommerhafer als Gesundungsfrucht, da er das Auftreten von Fußkrankheiten mindert. Als Sommerung wirkt Hafer der Resistenzbildung von Ungräsern entgegen.

 – LW 4/2020