Marburg-Biedenkopf ist Spitzenreiter bei Blühflächen
254 ha an mehrjährigen Blühflächen in 2017 angelegt
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat sich die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft auf die Fahnen geschrieben und setzt das Hessische Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen (HALM) erfolgreich um. Davon überzeugten sich Ende August die Teilnehmer einer Exkursion.

Foto: Ina Tannert
Immer mehr Landwirte übernehmen Verantwortung und folgen dem Aufruf des Fachbereichs, nutzen die finanzielle Förderung der Landesregierung und legen auf ihren Äckern Blühflächen an. Alleine im Jahr 2017 wurden im Kreis 254 Hektar an mehrjährigen Blühflächen eingesät, verteilt auf knapp 500 Einzelflächen im ganzen Kreisgebiet. Hinzu kommen 110 Hektar, die als einjährige Blühflächen angelegt wurden, verteilt auf 195 Flächen. Alleine im Lahntal zählen 16 Hektar als mehrjährige Blühfläche. Dorthin brachen die rund 50 Teilnehmer zu einer Exkursion auf und besuchten die blühenden Äcker entlang der Lahn. In der Region werden seit Jahren Samenmischungen der Sorten „Lebensraum Typ 1“ und „Hessische Blühmischung“ auf vorübergehend stillgelegten Äckern ausgesät. Insbesondere die fünfjährigen Blühflächen bieten einer Vielzahl an Insekten und anderen Tieren ganzjährig Nahrung und Unterschlupf, von der Biene bis zum Rebhuhn. Dabei hat die Region hessenweit die Nase vorn und einiges zu bieten. „Der Landkreis Marburg-Biedenkopf sticht heraus“, sagte Michael Zerbe vom Fachdienst Agrarförderung und Agrarumwelt. Knapp 61 Prozent aller in diesem Jahr ausgesäten fünfjährigen Blühflächen in Hessen liegen im Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Das HALM-Programm honoriert und fördert die Leistungen für den Wasser-, Boden- und Klimaschutz. Die Landwirte verpflichten sich auf fünf Jahre. Wer auf einen Teil seiner Äcker verzichtet und diese in Blühflächen umwandelt, wird belohnt und trägt seinen Teil zu Artenschutz und Biodiversität in der Region bei. Gefördert werden durch HALM einjährige oder mehrjährige Blühflächen, Erosions- und Gewässerschutzstreifen. Die Werbekampagne der LandÂkreise zeige große Wirkung, „die Resonanz ist toll, viele Landwirte sind überzeugt und beteiligen sich – Landkreis und Bauern kämpfen an einer Front“, lobte Karina Weiß vom Fachdienst Agrarförderung und Agrarumwelt. Der Kreis wird auch in Zukunft Fachwissen und Aufklärung rund um das HALM-Programm anbieten und verstärkt daran arbeiten, weitere Landwirte zu motivieren und vorhandene Lücken in der Region zu schließen.
Tannert – LW 38/2017