Proteingehalte meist unter den Vorgaben

LSV Winterweizen 2023 einschließlich frühes Sortiment

Die Anbaufläche von Winterweizen ging im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, bleibt jedoch mit etwa 96 000 ha die wichtigste Ackerbaukultur in Rheinland-Pfalz. Winterweizen belegt damit etwa ein Viertel der Ackerfläche. Der LSV Winterweizen wurde mit 26 Sorten angelegt. Es wurden zwei E-Sorten, 15 A-Sorten (darunter eine Hybride), sieben B-Sorten und zwei C-Sorten geprüft. Als Neuzulassungen wurden die Sorten Spectral (B), KWS Mintum (B) und Exsal (E) geprüft. Im frühen Sortiment wurden fünf Sorten geprüft, darunter mit Winner (C) EU eine Sorte im ersten Jahr. Ansonsten gehören alle Sorten der Qualitätsstufe B an.

Für den Anbau sind Sorten gefragt, die in jedem Jahr einen guten Kornertrag mit ansprechenden Qualitäten bringen, das heißt, Sorten mit einer hohen Ertragsstabilität.

Foto: landpixel

Die Prüfkandidaten werden in den Landessortenversuchen (LSV) in zwei Intensitätsstufen angebaut, wobei in der Intensitätsstufe 1 Wachstumsregler gar nicht oder nur reduziert eingesetzt werden. Auf Fungizide wird in der Intensitätsstufe 1 vollständig verzichtet, um die Krankheitsanfälligkeit der Sorten zu prüfen. Daneben soll diese Stufe eine Einschätzung des Ertragspotenzials unter extensiven Anbaubedingungen ermöglichen.

Die Intensitätsstufe 2 zeigt das Leistungspotenzial der Sorten bei optimaler Bestandesführung. Die Düngung, der Herbizid- und Insektizideinsatz sind in beiden Stufen einheitlich. Bei Hybridsorten wird aufgrund der höheren Bestockungsfähigkeit und entsprechend der Empfehlungen des Züchterhauses die Saatmenge um 25 Prozent gegenüber der ortsüblichen Saatmenge bei Liniensorten reduziert.

Dr. Herbert von Francken-Welz, DLR – LW 36/2023