Spitzenerträge bei Öko-Triticale

Landessortenversuche Triticale – ökologischer Anbau

Triticale bringt als Kreuzung vom Weizen das höhere Ertragspotenzial und vom Roggen die geringere Krankheitsanfälligkeit mit. Als langstrohiges, gesundes und relativ anspruchsloses Getreide mit hohem Futterwert eignet sie sich gut für den Öko-Anbau. Ackerbauern benötigen Sortenempfehlungen, die unter den Bedingungen des Ökologischen Landbaus gewonnen wurden. Dr. Thorsten Haase vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen fasst die Ergebnisse der hessischen Öko-Landessortenversuche zu Wintertriticale zusammen.

LLH-Berater Thomas Schindler stellt den LSV Öko-Wintertriticale am Standort Alsfeld-Liederbach vor.

Foto: Dr. Haase

Die Öko-Landessortenversuche Wintertriticale rotieren in Alsfeld-Liederbach auf den Betriebsflächen des seit 1989 biologisch-dynamisch bewirtschafteten Betriebs Kasper und stehen stets nach zweijährigem Feldfutterbau. Aufgrund der integrierten Viehhaltung (0,4 GV/ha) ist die Grundnährstoffversorgung mit Phosphor, Kalium und Magnesium auf den meisten Versuchsflächen im optimalen Bereich (Versorgungsstufe C).

Versuch steht nach zweijährigem Feldfutterbau

Sowohl der sechsjährige (2013 bis 18) als auch der dreijährige (2016 bis 18) mittlere Ertrag der beiden Sorten Cosinus und Tulus liegt am Standort Alsfeld-Liederbach bei 57 dt/ha. Während 2018 nur 42 dt/ha gedroschen wurden, erfreute das Jahr 2019 durch Spitzenerträge in Höhe von rund 81 dt/ha.

Seit zwei Jahren wird der Landessortenversuch Öko-Wintertriticale auch am Standort Frankenhausen (Landkreis Kassel) durchgeführt. Vergleicht man den mittleren Ertrag der beiden Referenzsorten, die in beiden Jahren an beiden Standorten geprüft wurden, so fällt auf, dass Alsfeld-Liederbach (62 dt/ha bei 55 Bodenpunkten) im Mittel (2018-19) beinahe denselben Ertrag erzielt wie Frankenhausen (63 dt/ha bei 75 Bodenpunkten).

Vier neue Sorten zweijährig geprüft

Im langjährigen Mittel (2013-19) unterscheiden sich in Alsfeld-Liederbach Cosinus und Tulus hinsichtlich ihres Kornertrags nicht. Für drei weitere Sorten liegen mittlerweile Ergebnisse aus drei Versuchsjahren vor. Hier stellt sich die Frage, ob die neueren den bewährten Sorten Konkurrenz machen können.

Zunächst werden die fünf am Standort Alsfeld-Liederbach dreijährig geprüften Sorten vorgestellt, gefolgt von den vier, auch in Frankenhausen zweijährig geprüften Sorten. Die Ergebnisse der fünf an beiden Standorte erstmalig geprüften Sorten können nur unter Vorbehalt präsentiert werden. Die Einschätzung des Ertragspotenzials der Sorten wird stets ergänzt durch eine Bewertung der wichtigsten agronomischen Eigenschaften.

 – LW 36/2019