Eine Investition in die Zukunft

In dieser Ausgabe des Landwirtschaftlichen Wochenblatts geht es in der Rubrik Jagd, Forst und Natur um das Thema Jungbestandspflege. Die rund 600 000 ha Kahlfächen aus den vergangenen Sturm- und Trockenjahren sind mittlerweile begrünt. Da wachsen Birken, Aspen, Weiden, Fichten und Eichen. An schattigeren Hängen auch die Buche. Aber auch unter anderem Brombeeren, Weidenröschen oder Fingerhut.

Zu über 90 Prozent verjüngt sich der deutsche Wald laut Bundeswaldinventur 4 aus der Naturverjüngung, in Rheinland-Pfalz sogar zu 96,7 Prozent. An Standorten, an denen die Naturverjüngung zu einseitig emporwächst, ist es Aufgabe des Waldbesitzers für eine geeignete Baumartenmischung zu sorgen. Je früher dies geschieht, desto besser sind die Entwicklungschancen des Bestandes. Im Forst spricht man von der Jungbestandspflege. Hier werden zu dicht wachsende Bäume entfernt, um einzelnen einen besseren Start zu geben und, wenn notwendig, neue Baumarten einzubringen. Nach Sturm Lothar Ende der 90er Jahre waren viele Waldbesitzer monatelang damit beschäftigt, die Fichtennaturverjüngung mit benzinbetriebenen Freischneidern auszudünnen. Heute gibt es lärm- und abgasfreie Akkugeräte, die besonders in den heißen Sommermonaten, in denen diese Arbeit bevorzugt ausgeführt werden muss, ihre Vorteile bieten. Dazu wurden für ergonomisches Arbeiten rückentragbare Aufhängevorrichtungen erfunden, die das Gewicht der Geräte gleichmäßig auf den Körper verteilen. Es wird von Akku-Pflegesägen, vom Spacer oder von Akkuheckenscheren gesprochen. Sie alle ermöglichen eine gezieltere Auswahl der Zukunftsbäume sowie das Freiräumen für eine neue Baumart, die dann dazwischen gepflanzt werden kann.

Auf der KWF-Tagung hat HessenForst das „hessische Modell“ in der Jungwuchs- und Jungbestandspflege vorgestellt. Mit Freischneider, Spacer, Akku-Motorsäge, Akku-Pflegesäge und Kambiflex – einem Messer zum Ringeln der Jungbäume, sodass der Kronenraum langsam für die Konkurrenz freigegeben wird – werden die vielen Jungbestände für die Zukunft vorbereitet – damit die Waldbesitzer auch dann noch Geld mit Holz verdienen.

Elke Setzepfand – LW 8/2025