Schweinefutter braucht Qualität und Struktur

Die Getreideernte ist in diesem Jahr eine besondere Herausforderung gewesen. Nach der langen Regenphase ist der Drusch mittlerweile fast überall abgeschlossen. Es ist ein großes Angebot an Getreide vorhanden, das wegen geringer Fallzahlen als Futtergetreide verwendet werden muss. Zudem gibt es Partien, die stärkeren Pilzbefall aufweisen.

Ob das Getreide die Anforderungen für die Fütterung an Nutztiere erfüllt, sollte sorgfältig geprüft werden. Vor allem Sauen und Ferkel reagieren empfindlich auf Mykotoxine im Futter, alle Partien sollten deshalb untersucht werden. Welche Kriterien das Getreide erfüllen muss, um noch verfüttert werden zu können und was für den Trog nicht mehr geeignet ist, zeigt unser Artikel ab der Seite 24.

Wenn die Qualität des Getreides dann passt, sollte Wert auf eine nicht zu feine Futterstruktur und ausreichende Faserversorgung gelegt werden, das fördert die Darmgesundheit von Schweinen, sorgt für eine bessere Sättigung, weniger MMA-Erkrankungen bei Sauen und wirkt dem Auftreten von Verhaltensproblemen wie Schwanzbeißen entgegen. Auch eine physiologische Schichtung des Mageninhalts wird dadurch erreicht, sie ist wichtig um Magengeschwüren vorzubeugen. Gröberes Futter hilft den Tieren zudem, die Vermehrung von Erregern wie Salmonellen zu reduzieren. Vor allem bei Eigenmischungen ist es jedoch nicht immer einfach, die richtige Struktur herzustellen. Die Art der Mühle und auch ob die Schlagwerkzeuge und Siebe regelmäßig erneuert werden, spielen hier eine entscheidende Rolle. Kontrolliert werden kann die Futterstruktur mit einem Siebkasten (detaillierte Infos zu dem Thema siehe Schwerpunkt Schwei­nefütterung auf Seite 26).

Wichtig ist auch die Beschäftigung der Schweine mit dem Futter, sie haben natürlicherweise einen Wühl- und Kautrieb, der durch entsprechendes Material auf vielerlei Weise befriedigt werden kann. Auch eine Verabreichung des Futters die so erfolgt, dass die Tiere sich länger damit beschäftigen statt es schnell zu verschlingen, kann diesem Bedürfnis nachkommen (siehe dazu Artikel auf Seite 30).

Marion Adams – LW 34/2023