Hauptsache Zwischenfrüchte

Der Anbau von Zwischenfrüchten bringt bekanntlich zahlreiche ackerbauliche und ökologische Vorteile mit sich. Gerade deshalb rücken Gelb­-senf, Phazelia und Co immer stärker in den Fokus von För­derprogrammen, aber auch von Anforderungen an die landwirtschaftlichen Betriebe.

So sind beispielsweise die Vorgaben innerhalb des Greenings zu ökologischen Vorrangflächen, aber auch Forderungen zur Erhöhung der Artenvielfalt und zur Verbesserung der Lebensbedingungen für bestäubende Insekten gut mit Zwischenfrüchten zu erfüllen. Die neue Düngeverordnung, die eine Verringerung der Stickstoff-Salden zum Ziel hat und die Düngung vor allem im Herbst stark einschränkt, führt ebenfalls zu einer stei­genden Vorzüglichkeit des Zwischenfruchtanbaus. Denn die Bestände sind in der Lage, nach der Ernte der Hauptfrucht Nährstoffe aufzunehmen und über Winter vor Auswaschungen und damit Verlusten ins Grundwasser zu bewahren. Das entspannt die Situation von viehhaltenden Betrieben, die auch im Herbst ihre Gülle sinnvoll verwerten müssen.

Letztlich spricht auch die immer schwierigere Zulassungssituation beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln für den Anbau von Zwischenfrüchten, denn diese können auch dazu genutzt werden, Unkräuter und Ausfallgetreide zu unterdrücken.

Trotz aller Vorteile muss der Anbau sich auch rechnen. Wenn aufgrund des Wasserverbrauchs eines Zwischenfruchtbestandes die nachfolgende Hauptfrucht leidet, oder die angebauten Arten später als Durchwuchs zu Problemen führen, ist das keine Option. Nur ein gut etablierter und leistungsstarker Zwischenfruchtbestand kann die Wirkungen, die von ihm erwartet werden, auch entfalten. Dazu sind viele Faktoren von der Bodenbearbeitung und Aussaattechnik über die Mischungszusammensetzung bis zur Nährstoffversorgung zu beachten.

Wie der Zwischenfruchtanbau wirtschaftlich und ackerbaulich gelingen kann, lesen Sie in unserem Schwerpunkt ab Seite 21.

Karsten Becker – LW 23/2018