Viele Direktvermarktungswege möglich

Die Direktvermarktung als Einkommensstandbein hat für viele landwirtschaftliche Betriebe an Bedeutung gewonnen, Tendenz weiter steigend. Von Gemüse- und Obstbauern mit Verkaufsständen und Hofläden über Winzer, die ihren Wein in Vinotheken und/oder im Onlineverkauf anbieten, Produktverkauf über Kooperationen wie Landmarkt oder Marktschwärmereien, Lieferservices bis hin zu Tierhaltern, die ihr Fleisch direkt vermarkten.

Manche Betriebe kämpfen allerdings mit Personalmangel und werden gleichzeitig mit veränderten Kundenwünschen wie Online-Shopping sowie erweiterten Öffnungszeiten konfrontiert. Andere wollen sich ein Zusatzgeschäft auf­bauen und steigen in den Verkauf ihrer Produkte via Automaten ein. Da die Palette an Verkaufsautomaten immer größer wird, gibt es für jeden Betrieb passende Angebote. Die Automaten werden zudem immer benutzerfreundlicher und bieten smarte Techno­lo­gien an, womit auch Onlineshopping möglich ist (siehe Schwerpunkt Direktvermarktung ab S. 13). Damit können Betreiber Per­sonalengpässe ausgleichen und Personalkosten erheblich reduzieren. Außerdem ermöglicht der Automatenverkauf, neue Kundengruppen zu erreichen.

Ein Aspekt, der den Erfolg in der Direktvermarktung maßgeblich beeinflusst, ist die Etablierung des Betriebs als Marke. Kunden suchen nicht einfach nur nach Produkten, sie suchen nach Geschichten, nach Vertrauen und Authentizität. Die Familie, die hinter den Produkten steht, die Nähe zur Produktion und die Transparenz der Herstellungsprozesse sind entscheidend. Dadurch entsteht eine starke Kundenbindung, die über den bloßen Produktverkauf hi­nausgeht. Durch Gespräche mit ihren Kunden über die moderne Landwirtschaft leisten die Direktvermarkter viel Öffentlichkeitsarbeit. Eine gute Chance, die Beziehung zwischen Erzeugern und Verbrauchern zu stärken und die Wertschöpfung in der Region zu halten. Im Dialog mit dem Handel kann ein Betrieb, der sich erfolgreich als Marke etabliert hat, seine Position ebenfalls stärken. Hilfreiche Anregungen zur Markenbildung und auch wie KI-Modelle beim Marketing helfen können, erhalten Sie in unserem Schwerpunkt ab S. 10.

Dr. Stephanie Lehmkühler – LW 49/2024