Die Herbstaussaat wirft ihre Schatten voraus
Noch in dieser Woche wird in den Gunstlagen des LW-Gebietes die erste Wintergerste gedroschen. Höchste Zeit also – wenn nicht schon geschehen – sich über die Stoppelbearbeitung und Herbstaussaat Gedanken zu machen.
Eine der Standardmaßnahmen nach der Getreideernte sollte die Stoppelkalkung sein, denn dann sind die Schläge geräumt und meist auch gut befahrbar. Stichwort Befahrbarkeit: Wie gut eine Fläche Wasser aufnehmen kann, beziehungsweise ob sie zu Bodenverdichtungen neigt, hängt auch von der optimalen Kalkversorgung ab. Allgemein sichert (oder erhöht) eine Kalkung die Bodenfruchtbarkeit. Neben der Bodenstruktur wird auch der pH-Wert positiv beeinflusst, denn viele Mineraldünger wirken langfristig bodenversauernd. Untersuchungen zeigen immer wieder, dass viele Acker- und Grünland-Flächen auch im LW-Gebiet hinsichtlich des pH-Wertes nicht optimal eingestellt sind. Wie verschiedene Kalkdünger hergestellt werden und wie sie wirken, lesen Sie in diesem Heft ab Seite 13.
Schon letzte Woche hat die Frühkartoffelsaison offiziell begonnen (Bericht ab Seite 16). Am Kartoffelmarkt zeigt die allgegenwärtige Corona-Krise ganz unterschiedliche Auswirkungen: Während etwa der Absatz von Erzeugnissen wie Pommes gesunken ist und diese Mengen auf den Markt drücken wurden andererseits mehr Kartoffelchips konsumiert. Viele Kunden haben die Supermärkte gemieden und den Direktvermarktern zu einem Absatz-Plus verholfen. Vielleicht kann ja der eine oder andere Kunde dauerhaft gebunden werden und so die Marge für die Produzenten verbessert werden.
Ab Seite 8 lesen Sie in unserer Rubrik Landtechnik, wie sich fünf verschiedene Einzelkorn-Sämaschinen in einem Praxis-Vergleich geschlagen haben. Ihr besonderes Augenmerk haben die Landwirte und Techniker des Fachzentrums Triesdorf hierbei auf die Besonderheiten der Maschinen gelenkt. Bisher ist die Einzelkornsaat vor allem bei Mais und Zuckerrüben üblich, aber auch im Getreidebau setzt sich die Technik verstärkt durch, weil die Geräte immer flexibler in verschiedensten Kulturen eingesetzt werden können.
Karsten Becker – LW 26/2020