Mit Lean Management effizienter arbeiten

Bald kommen die neuen Auszubildenden in die landwirtschaftlichen Betriebe und starten ihren Weg in den Beruf. Um als Betrieb gut gerüstet zu sein, eignet sich eine kurze „Inventur“ der eigenen Betriebsführung. Hinterfragt werden sollten dabei vor allem Arbeitsabläufe und deren Kommunikation an die Mitarbeitenden.

Es gilt Missverständnisse zwischen Betriebsleitung und Auszubildenden zu verringern. Denn diese führen dazu, dass beispielsweise die Boxen unzureichend gemistet werden, ein Regal nicht richtig eingeräumt und ein Schlepperanhänger am falschen Platz abgestellt wird. Was vielleicht aus Sicht des Auszubildenden richtig ausgeführt wurde, stört dann den Arbeitsablauf erheblich, führt ungewollt zu Frust auf beiden Seiten und verlängert womöglich die Arbeitszeiten. Doch Ineffizienz ist nicht nur ein Thema bei der Zusammenarbeit zu zweit oder in Gruppen, sondern betrifft auch die Einzelperson. Beispiel ist die unaufgeräumte Werkstatt, die zu erheblicher Mehrarbeit führen kann. Um solche Fehler oder Mängel zu vermeiden, lohnt sich ein Blick auf das Lean Management (schlanke Betriebsführung).

Mit dieser Unternehmensphilosophie sollen Arbeitsabläufe durch die Schaffung von Ordnung und klaren Strukturen effizienter gestaltet und Verschwendung im Betrieb vermieden werden. Dabei bezieht sich Verschwendung nicht nur auf materielle Ressourcen wie Kraftstoffe oder Saatgut, sondern auch auf immaterielle Ressourcen wie die Arbeitszeit.

Soll dieser Management-Stil im Betrieb umgesetzt werden, ist besonders ein Aspekt wichtig: Alle im Betrieb müssen mitmachen. Es nutzt nichts, wenn sich die Betriebsleitung stundenlang ein neues Konzept ausdenkt, Arbeitsprozesse ordnet und neue Strukturen schafft, wenn die anderen Mitarbeitenden diese außen vor lassen. Die gemeinsame Entwicklung ist hier entscheidend für den Erfolg.

Wie nicht nur Ausbildungsbetriebe solche Strukturen schaffen und das Lean Management umsetzen können, ist Teil der bereits gestarteten Serie in der Rubrik Unternehmensführung (siehe Seite 30).

Annika Schön – LW 29/2025