Aktivstall, Box oder Paddock?

Die Pferdehaltung ist für viele Menschen ihr liebstes Hobby. Laut der Deutschen Reiterlichen Vereinigung gibt es in Deutschland 600 000 Haushalte mit Pferdebesitz, etwa die Hälfte verfügt jedoch nicht über einen eigenen Stall. Für landwirtschaftliche Betriebe ergibt sich dadurch in Stadtnähe und auch auf dem Land durchaus wirtschaftliches Potenzial, denn Pensionsstallplätze sind gefragt.

Nicht nur in der Nutztierhaltung, sondern auch bei Pferden spielt das Tierwohl eine immer größere Rolle. Standen Pferde vor Jahrzehnten überwiegend in Boxen, geht es heute immer mehr in Richtung Offenstallhaltung mit viel frischer Luft und Auslauf. Dabei hat die Boxenhaltung durchaus ihre Berechtigung, wenn die Tiere von den Besitzern täglich ausreichend lange bewegt werden oder Weidegang haben und die Luftqualität und Hygiene im Stall stimmt. Eine Betriebsleiterin aus Katzweiler in der Pfalz wollte neben den Boxen ein neues Konzept anbieten – den Aktivstall. Dabei werden die Tiere in einer großen Herde gehalten. Sie können jederzeit Ruhe in einem Stall finden oder die Futterstationen für Raufutter, Kraftfutter und Wasser aufsuchen, die weit entfernt voneinander installiert sind – so bleiben die Pferde in Bewegung. Das LW hat den Betrieb besucht.

Aber nicht jedes Pferd ist für die Haltung in einer großen Herde geeignet. Sei es, weil es ein älteres Tier ist oder es sich schlecht in die Rangordnung einfügen kann. Auch hier gibt es Lösungen: Neben der Boxenhaltung kann das ein Paddock oder eine Offenstallhaltung in kleineren Gruppen sein.

Eine Herausforderung sind für viele Stallbetreiber die regenreichen Jahreszeiten, denn Ausläufe und Laufwege zu den Weiden werden oft matschig und rutschig. Abhilfe schafft eine gute Befestigung mit einem Unterbau der dafür sorgt, dass die Flächen auch nach mehreren Jahren noch drainiert und trittsicher sind. Möglichkeiten gibt es viele, von mit Hackschnitzeln verfüllten Pflastern, mit Sand versehenen Kunststoffrastern oder gelochten Matten aus Vollgummi.