Digitalisierungs-Projekte machen Fortschritte

Mit dem ersten Frost treten die Feldarbeiten nun in den Hintergrund und man kann sich als Ackerbauer perspektivischen Themen wie der Digitalisierung des Betriebes widmen. Als problematisch ange­sehen werden hierbei oft die Themen Datensicherheit und herstellerüber­greifende Funktionalität. Beider Probleme hat sich die Technische Zentralstelle des DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück angenommen und eine digitale Plattform für den landwirtschaftlichen Alltag entwickelt: die GeoBox-Infrastruktur zur dezentralen Datenhaltung und regionalen Vernetzung. Hessen hat kürzlich neben weiteren Bundesländern eine Vereinbarung zur gemeinsamen Nutzung und Entwicklung der Plattform unterzeichnet.

Moderne Maschinen erfassen Unmengen an Daten und er­mög­lichen durch deren Nutzung vielfältige Verbesserungen hinsichtlich der Effizienz, der Ressourcen- und Umweltschonung, zur Dokumentation und Rückverfolgbarkeit sowie bei der Planung und Betriebsorganisation. Die sinnvolle Zusammenführung dieser digitalen Informationsflut stellt aber für den Anwender eine Herausforderung dar.

Ein Pfeiler der GeoBox-In­frastruktur ist die kostenlose Bereitstellung von Geobasis-, Fach- und Wetterdaten, die im Zusammenspiel mit der Beratung und den Betriebsdaten die Digitalisierung besser nutzbar machen soll. Welche Lösungsansätze das DLR bisher erarbeitet hat, lesen Sie in diesem Heft ab Seite 10.

Das Projekt „NIKIZ“ (Nachhaltiges Insekten-und Krankheitsmanagement im Zuckerrübenanbau der Zukunft) soll nach dem Wegfall der Neonikotinoid-Beize bei Zuckerrüben die Anbauer darin unterstützen, Schädlinge in Schach zu halten. Auch hier spielt die Digitalisierung eine entscheidende Rolle, um die Daten aus Schaderreger-Monitoring und Wetterbeobachtungen auswerten zu können und in Prognosemodelle zu überführen.

Die Auswertungen im Rahmen von NIKIZ zeigen beispielsweise, dass die Gefahr durch Zikaden weiter zunimmt und damit verbunden erhebliche Zuckerertragseinbußen auftreten können. Welche Konsequenzen sich hieraus für den Anbau ergeben, lesen Sie ab Seite 13.

Karsten Becker – LW 47/2021