Gute Infos in Hülle und Fülle vorhanden

Immer mehr Verbraucher wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen, wie sie produziert wurden und was drin ist. An der Spitze des Verbraucherinteresses steht eine möglichst gesunde Ernährung, die 9 von 10 Personen (92 Prozent) bei der Kaufentscheidung wichtig ist. Auch Informationen rund um Tierwohl (85), Nachhaltigkeit (83), regionale Herstellung (83) und Inhaltsstoffe (73) liegen einer deutlichen Mehrheit der Befragten am Herzen, stellt der Digitalverband Bitkom in einer aktuellen Befragung fest.

Im direkten Gespräch mit Landwirten und Winzern, zum Beispiel im Hofladen, in der Vino­thek oder am Marktstand, können viele Fragen beantwortet werden. Um das wachsende Informationsbedürfnis zu stillen, spielen aber auch digitale Tech­no­logien eine zusehends größere Rolle. Das Smartphone als ständiger Begleiter wird im anonymeren Supermarkt immer häufiger gezückt, um beispielsweise den QR- oder den Bar-Code auf Verpackungen mit Hilfe einer App zu scannen. Informationen über die Produkte können damit einfach und schnell abgerufen werden. Laut Bitkom nutzt bereits jede vierte Person Barcode-Scanner auf Mobilgeräten, um sich Details zur Produktion oder Herkunft von Lebensmitteln im Supermarkt anzeigen zu lassen. Zudem informieren sich 22 Prozent mittels QR-Code über ihre Lebensmitteleinkäufe. Für Transparenz mit Hilfe von digitalen Technologien sorgen auch Landwirte, die Verbrauchern Einblick per Webcam in ihre Tierställe oder in den Anbau von Obst und Gemüse gewähren. Bereits fünf Prozent nutzen den Blick in deutsche Tierställe, drei Prozent schauen beim Anbau von Obst und Gemüse zu.

Die Liste, die Landwirte in punc­­­to Öffentlichkeitsarbeit vorweisen können, ist jedoch noch viel größer und hat in den letzten Jahren deutlich zugelegt: Neben bewährten Aktionen wie Hoftagen, -festen, Bauernhof als Klassenzimmer oder Plakataktionen und Feldtafeln zeigen sie über die sozialen Medien, wie moderne Landwirtschaft funktioniert. Auf Hof-Webseiten, YouTube, Facebook, Instagram oder per Virtual-Reality-Brille und Agrarblog werden Filme angeboten, Fotos und fachkundige Infos zur Verfügung gestellt. Nutzen müssen die Verbraucher das umfangreiche Angebot allerdings selbst!

Dr. Stephanie Lehmkühler – LW 33/2021