Holzbau für den Klimaschutz

Das Bauen mit Holz ist eine der effizientesten Klimaschutzmaßnahmen. Ein Kubikmeter Holz bindet im Schnitt rund 270 Kilogramm Kohlenstoff, das entspricht etwa einer Tonne Kohlendioxid. Jeder verbaute Stamm entzieht das Kohlendioxid nachhaltig der Atmosphäre und schafft Platz für neue Bäume. Im Gegensatz zum klassischen Mauerwerksbau werden Ressourcen wie Kies und Sand geschont, und die Freisetzung großer Mengen an Kohlendioxid, die zwangsläufig bei der Zementherstellung entstehen, vermieden.

Gerade im Hausbau ist der Klimaschonungs-Effekt doppelt. Denn der Holzbau kann bei geringen Wandstärken einen hohen Grad an Wärmedämmung erreichen und Heizenergie sparen. Außerdem stärkt der Holzbau die Wald- und Holzwirtschaft und somit den ländlichen Raum. Aufgrund des Klima- und Ressourcenschutzes werden Holzbauten voraussichtlich in Zukunft noch gefragter werden. Hinsichtlich der Statik, der Kosten, des Brandschutzes, der Dauerhaftigkeit und der Gestaltungsmöglichkeiten spricht nichts gegen das Bauen mit Holz (siehe Schwerpunkt ab S. 8).

Bauholz ist derzeit genug vorhanden, und die Preise haben sich mittlerweile wieder normalisiert. Doch langfristig muss man sich schon Gedanken machen, wie der Bedarf an Bauholz aus heimischen Wäldern nachhaltig gedeckt werden kann. Fichte, neben der Tanne und der Kiefer das wichtigste Bauholz, musste nach den Stürmen und nach dem Käferbefall großflächig geschlagen werden, und viele Flächen werden nicht mehr neu mit Fichte angepflanzt. Denn in den immer häufiger auftretenden Trockenphasen hat sie sich als nicht widerstandsfähig genug gezeigt. Die Wiederaufforstung geschieht derzeit hauptsächlich mit Laubbäumen. Mit der schweren und harten Buche kann man aber keinen Dachstuhl bauen. Deshalb sind alternative, fürs Bauen geeignete Baumarten oder aber alternative Holzwerkstoffe – gegebenenfalls auch aus Laubholz – dringend nötig. Erforderlich ist auch ein Bekenntnis der Politik für produktive Wälder im Sinne des Klimaschutzes und der Wertschöpfung.

Cornelius Mohr – LW 46/2021