Mobilstallhaltung von Legehennen boomt

Die Mobilstallhaltung von Legehennen wird immer beliebter bei Landwirten und Verbrauchern. Mehr als 2 Mio. Tiere werden deutschlandweit in dieser Weise gehalten. Vor allem Betriebe mit Direktvermarktung können mit den Eiern ihr Angebot gut ergänzen. Der Absatz ist in vielen Betrieben hervorragend, denn die Haltung hat ein gutes Image: Verbraucher können nebenbei beim Spaziergang in Augenschein nehmen, dass die Hennen tiergerecht gehalten werden. Die Beschränkungen in den vergangenen Wochen aufgrund der Corona-Pandemie haben die Nachfrage noch verstärkt – sei es, weil die Gefahr einer Ansteckung am Eierautomaten oder dem kleinen Hofladen von nebenan geringer ist als im Supermarkt oder weil es vielleicht ein Stück weit eine Rückbesinnung auf den Wert regionaler Produkte gibt. Ob Letzteres ein Trend wird, bleibt allerdings abzuwarten.

Gehalten werden die Legehennen häufig in kleinen und mittleren Beständen von 100 bis 450 Tieren. Oft wird mit nur einer Hennenherde im Mobilstall begonnen und geschaut, wie die Vermarktung läuft. Nach und nach werden dann weitere Ställe hinzugekauft. Worüber sich vor allem Landwirte mit kleinen Herden im Vorfeld oft zu wenig Gedanken machen ist, wie die Hennen nach der Legezeit geschlachtet und vermarktet werden können. Werden sie von einer Spedition abgeholt und woanders geschlachtet, kann das sogar noch Geld kosten, statt welches einzubringen. Für eine eigene Schlachtung im Betrieb sind dagegen viele Auflagen einzuhalten. Eine Möglichkeit ist ein mobiler Schlachtanhänger, der selbst oder mit mehreren Landwirten gemeinsam betrieben werden kann. Es gibt auch Dienstleister, die mit dem Schlachtanhänger auf den Betrieb kommen und die Schlachtung vornehmen. Mehr zu diesem Thema lesen Sie im Schwerpunkt Legehennenhaltung ab Seite 13. Mit der Schlachtung ist es aber nicht getan – oft können nicht so viele frische Suppenhühner auf einmal vermarktet werden. Man muss sie weiterverarbeiten oder dies von jemandem erledigen lassen. Was hier zu berücksichtigen ist, lesen Sie ab Seite 10.

Marion Adams – LW 24/2020