Mobilstallhaltung hat ihre Tücken

Die Vermarktung von betriebseigenen Produkten im Hofladen hat sich für viele Landwirte und Landwirtinnen bewährt. Die Legehennenhaltung und Eiervermarktung passt in dieses Konzept gut hinein, weshalb zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe auf dieses für sie oft wirtschaftliche Standbein setzen. Eine zunächst einfach erscheinende Möglichkeit, die gut bei den Kunden ankommt, ist die Mobilstallhaltung. Diese Haltungsform ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und keineswegs ein vorübergehender Trend. Aktuelle Zahlen dazu gibt es nicht, da die im Mobilstall gehaltenen Tiere unter der Kategorie Freilandhennen erfasst werden. Laut dem Bundesverband Mobile Geflügelhaltung waren es 2020 aber schon über 2 Mio. Hennen in mehr als 3 000 Herden. Der Neueinstieg in den Betriebszweig ist allerdings nicht zu unterschätzen, denn die Haltung hat ihre Tücken. Ein Mobilstall funktioniert keineswegs nahezu autark, sondern es ist ein hohes Maß an Sachkenntnis notwendig und der Arbeitsaufwand ist vergleichsweise hoch. Auch aus wirtschaftlicher Sicht sollte zunächst überprüft werden, ob es möglich ist Altgebäude zu nutzen, bevor in einen solchen Stall investiert wird. Das ist bezogen auf die Tierplatzkosten oft günstiger. Auch im Hinblick auf die sich ändernden klimatischen Bedingungen ist die Umnutzung von Altgebäuden eine Überlegung wert, denn die Mobilställe sind in den heißer werdenden Sommern je nach Standort nicht leicht zu handhaben. Hitzeschutzmaßnahmen müssen ergriffen werden, wie beispielsweise den Stall an einen schattigen Platz zu ziehen.

Damit Landwirte sich gut in den neuen Betriebszweig Legehennenhaltung einarbeiten können, gibt es jetzt auch fachliche Unterstützung für Betriebe in Rheinland-Pfalz: Die Landeslehr- und Versuchsanstalt Hofgut Neumühle hat kürzlich ein Seminar zur Legehennenhaltung angeboten und angekündigt, dies fortzuführen, wenn weiterhin Interesse der Praxisbetriebe besteht. Das LW war dabei, mehr dazu lesen Sie ab Seite 18.

Lisa McKenna – LW 29/2023