Tränken im Schweinestall sommerfit machen

Wasser ist für Tiere das wichtigste Mittel zum Leben, es kommt in der Bedeutung noch vor dem Futter. Es ist die Voraussetzung, dass Nährstoffe im Körper transportiert und nicht verwertbare oder schädliche Stoffe ausgeschieden werden können. Wird nicht genug Wasser aufgenommen, sinkt die Futteraufnahme und damit die Wachstumsleistung. Es ist zudem besonders wichtig für die Wär­me­regulation des Körpers: Vor allem bei den hochsommerlichen Temperaturen in den beiden vergangenen Jahren kam dieser Funktion eine hohe Bedeutung zu.

Hingeschaut werden sollte in der Schweinehaltung deshalb vor allem hier: Sind die Durchflussraten der einzelnen Tränken auch bei hohem Bedarf ausreichend? Stimmt die Einbauhöhe bei den wachsenden Tieren? Auch die Art der Tränken spielt eine Rolle, denn aus Beckentränken können die Tiere leichter größere Mengen Wasser aufnehmen als aus Nippeltränken. Überprüft werden sollte zudem die Zahl der Tränken. Ranghohe Tiere legen sich gerne unter die Tränke und halten rangniedrige dadurch von der Wasseraufnahme ab. Die Installation von Spiel­ketten nahe der Tränke kann hier Abhilfe schaffen. Wichtige Informationen für die Praxis hat Sylke Ordemann vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen zusammengefasst (Seite 24).

Vor allem bei älteren Ställen können zudem die Leitungen verkeimt sein. Dies fällt allerdings nur auf, wenn eine Probe im Labor untersucht wird. Teilnehmer der Initiative Tierwohl sind schon länger verpflichtet, einen Tränkecheck durchführen zu lassen, dabei werden Proben genommen und qualitätsbestimmende Parameter wie die Keimzahl, Leitfähigkeit sowie der Gehalt an Eisen, Nitrat und Sulfat untersucht.

Auch in puncto Tierwohl ist die Tränkwasserversorgung ein Thema, der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen bietet im Hinblick darauf ein Beratungsangebot an. In Rheinland-Pfalz können sich Schweinehalter an das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum wenden (siehe Seite 26). Dann kann der nächste Sommer ja kommen!

Marion Adams – LW 11/2021