Zwei Energieerzeugungsformen – ein Problem

Die Betreiber einer Biogas-Anlage und die Erzeuger von Photovoltaik-Strom haben das gleiche Problem: Die Förderung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) mit hohen Einspeisevergütungen läuft für ältere Anlagen aus, und neuere erhalten nur noch dürftige Preise für den eingespeisten Strom.

Für Biogas-Betriebe war in den letzten Jahren die Flexibilisierung ein Mittel der Wahl, um durch Leistungszubau bei Preisspitzen für gutes Geld viel Strom zu verkaufen und bei großen Strom-Mengen im Netz und niedrigen Preisen die Erzeugung zu drosseln. Dieses Vorgehen hilft auch dabei, die Stromnetze zu stabilisieren, und ist daher im Sinne aller Marktbeteiligten. Ein Baustein zur Flexibilisierung ist neben der Leistungssteigerung des Strom-Generators (BHKW) auch eine größere Speicherkapazität für das gewonnene Biogas.

Betreiber von Photovoltaik-Anlagen trifft ein ähnliches Schicksal. Die Einspeisevergütungen sinken und können durch eine flexiblere Einspeisung und einen höheren Eigenverbrauch nur teilweise kompensiert werden. Da hier die Möglichkeit der Speicherung in Form von Gas natürlich nicht besteht, wird im PV-Bereich schon länger die Nutzung von Stromspeichern in Form von Lithium-Ionen-Akkus diskutiert. Diese in Privathaushalten wirtschaftlich interessante Alternative ist für landwirtschaftliche Betriebe aber oft nicht kostendeckend, da Erzeugung und der Verbrauch deutlich höher sind – der Stromspeicher muss also sehr leistungsfähig sein und wird dadurch entsprechend teuer.

Welche Möglichkeiten das neue Biomassepaket den Betreibern von Biogasanlagen eröffnet, wurde am Triesdorfer Biogastag diskutiert, inklusive der Nutzung von Stromspeichern, die kontinuierlich leistungsfähiger und auch günstiger werden (s. S. 15).

Da die Förderung von Stromspeichern derzeit ausgesetzt ist, stellt deren Nutzung auch für Betreiber von PV-Anlagen eine Herausforderung dar. Wie die Stromspeicherung optimiert werden kann und welche Speichergröße für einen Landwirtschaftsbetrieb zu wählen ist, wird ebenfalls in unserem „Schwerpunkt Erneuerbare Energien“ ab Seite 17 dargestellt.

Karsten Becker – LW 14/2025